Schweiz bietet ideale Voraussetzungen für Pendler

Jun 17th, 2016 | By | Category: Gesellschaft & Soziales

Ein gut ausgebautes Verkehrsnetz ist essenziell für einen funktionierenden Arbeitsmarkt. Denn wenn die ausreichende Mobilität der Erwerbstätigen gewährleistet ist, können Unternehmen auf einen größeren Pool an potenziellen Mitarbeitern zugreifen. Auf der anderen Seite ist auch bei den Arbeitnehmern der Anfahrtsweg ein Ausschlusskriterium bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz. Jedoch gilt dies nur in begrenztem Maße, denn kaum jemand erhebt den Anspruch, in der direkten Nachbarschaft oder gar im eigenen Haus arbeiten zu können. Wenn das Verkehrsnetz gut ausgebaut ist, sind die Erwerbstätigen auch bereit, zu ihrem Arbeitsplatz zu pendeln.

Eidgenossen mit vorbildlicher Verkehrsinfrastruktur

fahrtkosten_berechnenIn der Schweiz sind es 90 Prozent der Erwerbstätigen, die zu ihrem Arbeitsplatz pendeln (Stand 2013, Bundesamt für Statistik/BfS). Die Voraussetzungen dafür sind vorhanden, da das Schweizer Verkehrsnetz als hervorragend gilt. So gibt es in dem Alpenstaat kaum Ortschaften, die nicht durch den öffentlichen Verkehr erreichbar sind. Das Straßennetz verfügt über rund 71.000 Kilometer, das Bahnnetz kommt auf 5.100 Kilometer Länge – und das bei einer Fläche von ca. 41.000 Km².

Die außerordentlich gute Verkehrsinfrastruktur wird genutzt: 30 Prozent der Pendler begeben sich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit. Und mehr als 50 Prozent von ihnen nehmen für ihren Weg anfallende Benzinkosten in Kauf und nutzen das Auto als Hauptverkehrsmittel. Der Rest unterteilt sich in Fahrradfahrer und Fußgänger. Im Durchschnitt sind es 14,4 Kilometer, die jeder Pendler in der Schweiz pro Arbeitsweg unterwegs ist.

Pendelkosten im Blick behalten

Aber neben der gut ausgebauten Verkehrsinfrastruktur, sind auch die Kosten für deren Nutzung ein wichtiges Kriterium. Denn es sind immerhin 70 Prozent der Schweizer Pendler, die außerhalb ihrer Heimatgemeinden arbeiten, und größtenteils auf den Straßen- und Schienenverkehr zurückgreifen müssen. Doch was ist bei solchen Entfernungen aus finanzieller Sicht das lohnenswerteste Verkehrsmittel, wenn von knapp 14 Kilometern Arbeitsweg ausgegangen wird?

Eine allgemeine Aussage über den Vergleich zwischen Bahn- und Spritkosten zu treffen ist nur schwer möglich, da die Verkehrsbedingungen nicht überall gleich sind. Dennoch ist eine beispielhafte Rechnung interessant: Für die einfache Fahrt von Grellingen (Basel-Landschaft) zum Basler Hauptbahnhof zahlt man mit der Bahn umgerechnet 3,23 Euro. Mit dem Auto belaufen sich die Ausgaben für die ca. 20km Fahrt (bei Spritkosten von 1,40 Euro und einem fiktiven Durchschnittsverbrauch von 5,1 L/100km) auf gerade mal 1,54 Euro. Bei einer Fahrgemeinschaft aus zwei Personen sind das dann nur 77 Cent (berechnet auf http://www.spritrechner.biz). Autofahren lohnt sich also in der Schweiz.

Schweizer pendeln gelassen

Als Fazit muss festgestellt werden, dass für eine genaue Aussage bezüglich der Pendelkosten, die Betroffenen für sich selbst eine Vergleichsrechnung durchführen müssen. Dafür stehen die Seite der Schweizerischen Bundesbahn sowie Spritkostenrechner im Internet zur Verfügung. Dass die Schweiz ein sehr „Pendlerfreundliches“ Land ist, ergibt sich aus der Verkehrsinfrastruktur. Und durch durch die annehmbaren Verkehrskosten in der Schweiz, sollte sich jeder Arbeitnehmer ein ausreichendes Maß an Mobilität leisten können. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind preislich annehmbar, jedoch ist bei den aktuellen Spritkosten das Auto eine gute Alternative zur Bahn. Schweizer können also durchatmen und gelassen in die Arbeit pendeln.

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