Die Trachtenmode in der Schweiz

Jan 19th, 2011 | By | Category: Gesellschaft & Soziales

Die Schweiz ist bekannt für ihre schöne Trachtenmode. Nicht nur für Festtage sondern auch für Werktage gibt es, dem Anlass entsprechend, Trachten in verschiedenen Variationen. Die für Frauen angefertigten Festtags – oder auch Sonntagstrachten sind ein besonderer Augenschmaus. Wobei sich die Herren keinesfalls mit der für sie zur Auswahl stehenden Tracht verstecken müssen. Auch diese ist aufwendig gefertigt und kann sich sehen lassen.

Besonders Frauentrachten sind mitunter regional sehr unterschiedlich. Zu der bekanntesten Tracht gehört unter anderem die “Schwarze Bernertracht”, welche auch Berner Sonntagtracht oder Berner Festtagstracht genannt wird. Diese Schweizer Volkstracht wird gerne zu festlichen Anlässen getragen. Bestehend aus einem schwarzen Faltenrock und einem schwarzem Mieder (Göller), darunter ein weißes Hemd mit bis zum Ellbogen reichenden weit geschnittenen Ärmel ist die Bernertracht seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts unverändert geblieben. Typisch für diese Tracht ist dass der Göller mit Ketten und Knöpfen aus Silberfiligran geschmückt ist. Die einfarbige Halbschürze aus Seidendamast in satter Farbe darf dabei nicht fehlen. Strümpfe mit Lochmuster, eine schwarze Haube mit Rosshaarspitzen und dazu schwarze Spitzen – Halbhandschuhe sind ebenso Bestandteile der Berner Tracht.

Neben der schwarzen Bernertracht ist für besonders feierlich Anlässe die Tschöplitracht zu nennen. Tschöpli ist eine Jacke. Diese ohne Schürze über der Bluse getragen wird sie gerne in der Kirche angelegt.

Anfang des 20. Jahrhunderts hat der Kunstmaler Rudolf Münger die farbige Müngertracht entworfen. Sie ähnelt der Bernertracht. Der Unterschied besteht in den farbig gestalteten Seideneinsätzen im Mieder oder Göller. Ausserdem wird beim Silberschmuck etwas gesparrt.

Eine ganz schlichte Ausgabe der Bernertracht ist die Gotthelftracht (nach Jeremias Gotthelf ). Eine Bernertracht ohne Silberschmuck, kein Göller, Schürze nur aus Baumwolle und als Kopfschmuck wird lediglich ein Strohhut getragen.

Im Kanton Zürich sind die Wehntalertracht mit der leuchtend blauen Schürze bei den Damen und bei den Herren der Berner Mutz, welcher aus einer bestickten schwarzen Kurzarm – Samtjacke besteht sowie die Appenzeller Sennentracht mit gelber Hose und blauer bestickter Trachtenbluse am bekanntesten.

Mehr zum Thema Trachtenmode. Unter einer Tracht versteht man eine regionale und spezifische und festliche Kleidung der ländlichen Bevölkerung. Diese entstanden im 18. Jahrhundert, als bewusster Ausdruck des angestiegenen ländlichen Standes- und Regionalbewusstseins. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts verschwanden die Trachten langsam, bedingt durch die Industrialisierung und das abwandern der Menschen in die Städte. Am Ende des 19. Jahrhunderts erfuhren die Trachten eine Renaissance, als Ausdruck der heimatlichen Verbundenheit.

Comments are closed.