Schweizer Skianlage darf nicht nach Nordkorea geliefert werden

Aug 26th, 2013 | By | Category: Wirtschaft

Buchstäblich in letzter Minute hat die Schweiz ein millionenschweres Geschäft mit dem kommunistischen Nordkorea gestoppt. Eine Skianlage aus der eidgenössischen Republik darf nicht an das Regime geliefert werden. Wie die Basler Zeitung unter Berufung auf die Sprecherin des Staatssekretärs für Wirtschaft, Marie Avet, berichtete, falle der ursprünglich geplante Deal unter die im Juli dieses Jahres verschärften Sanktionen gegen Nordkorea. Damit darf das Schweizer Unternehmen Bartholet Maschinenbau (BMF), das den Auftrag realisieren wollte, die fehlende Skianlage nicht nach Asien liefern.

Skianlage für Luxus-Ressort in Nordkorea gedacht
Zunächst war zwischen Nordkorea und der Schweiz vereinbart worden, dass die Schweiz eine etwa sieben Millionen Franken teure Skianlage in das völlig abgeschottete Land liefern solle. Machthaber Kim Jong Un hatte vor einiger Zeit angekündigt, dass das Land ein Luxus-Feriengebiet am Masik-Pass plane. Dort sollen mehr als 110 Kilometer Pisten, Seilbahnen und Hotels sowie ein Landeplatz für Hubschrauber entstehen. In einer Höhe von fast 800 Metern will das von Armut geplagte und auf Devisen angewiesene Regime ein Ressort errichten, das auch zahlungskräftigen westlichen Touristen offenstehen soll. Außerdem hatte Kim Jong Un angekündigt, dass die Ferienregion auch für Nordkoreaner aller Regionen offen sein solle.

Kim Jong Un mit persönlicher Verbindung in die Schweiz
Die Schweizer Regierung bezweifelt jedoch genau das. Es sei nicht vorstellbar, dass dieses Ressort für breite Schichten geöffnet werde. Stattdessen ist zu vermuten, dass dort ausschließlich ein Skigebiet für die Nomenklatura und westliche Gäste errichtet werde. Ein Grund dafür, dass Kim Jong Un selbst ein großes Interesse an dem Projekt hat, ist seine Vergangenheit in der Schweiz. Als junger Mann besuchte er unter einer falschen Identität eine Schule in der Eidgenossenschaft bei Bern. Dort soll der heute 29 Jahre alte Machthaber nach übereinstimmenden Medienberichten auch gelernt haben, Ski zu fahren und die Annehmlichkeiten des Wintertourismus zu schätzen. Die Identität des damaligen Schülers wurde als die des Sohnes eines Botschaftsangestellten angegeben. Auch wenn es keinerlei offizielle Bestätigung für den Schulbesuch gibt und die Schule zur wahren Identität keinerlei Aussagen treffen konnte, gilt die enge Verbindung Uns mit der Schweiz doch als gesichert. Allgemein wird der Aufenthalt in der Schweiz als Indiz gewertet, dass der Machthaber westlichen Staaten offener als seine Vorfahren gegenübersteht.

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